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de:experiments:tree_and_hedge:start [2020/07/20 14:12] jonas [Die Hecke – Schatz für Biodiversität und Mensch] |
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- | ====== | + | ======Hecke |
+ | //Hecken: Linienförmiger Gehölzstreifen aus dicht stehenden | ||
+ | Sträuchern und Bäumen, Lebensraum für viele Tier- und | ||
+ | Pflanzenarten// | ||
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+ | ===== Hecken und Feldgehölze ===== | ||
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+ | Hecken und Feldgehölze sind wertvolle Elemente von Kulturlandschaften, | ||
+ | nicht nur optische Farbtupfer in landwirtschaftlichen Flächen, sondern bieten auf kleinem | ||
+ | Raum Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung für Tierarten wie Wildbienen, Goldammern, | ||
+ | Stieglitze, Buchfinken Rebhühner, | ||
+ | mehr. Schon im Mittelalter wurden Hecken zur Einzäunung und zum Schutz von Ackerflächen | ||
+ | angelegt und genutzt, z. B. zur Gewinnung von Tierfutter und Brennholz oder zur Nutzung | ||
+ | der Früchte vieler Heckenpflanzen. | ||
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+ | Hecken unterscheiden sich in Artzusammensetzung, | ||
+ | Hecken bestehen häufig aus drei Zonen mit typischen Tieren und Pflanzen: | ||
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+ | * der Kernzone aus größeren Sträuchern mit vereinzelten Bäumen, | ||
+ | * der Mantelzone mit kleineren Sträuchern und | ||
+ | * der Saumzone mit Gräsern und krautigen Pflanzen. | ||
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+ | Typische Pflanzenarten der Kernzone sind Hasel, Eberesche, Schlehe oder Weißdorn, in der | ||
+ | Mantelzone finden sich Arten wie Heckenrose, Heckenkirsche oder Brombeere (siehe | ||
+ | Abbildung 1). In der Saumzone kommen lichtliebende Blütenpflanzen wie Rainfarn und | ||
+ | Ackerwildkräuter vor. Eine Weißdornhecke findet sich auch hier auf dem Außengelände des | ||
+ | Green FabLab. | ||
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+ | ===== Typische Heckenpflanzen ===== | ||
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+ | | Abb. 1: Typische Heckenpflanzen, | ||
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+ | ===== Die Hecke – Schatz für Biodiversität und Mensch ===== | ||
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+ | Der Mensch beeinflusst Ökosysteme in vieler Hinsicht, besonders herausfordernd sind die | ||
+ | Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Artenvielfalt (Biodiversität) und auf | ||
+ | Stoffkreisläufe (z. B. auf Nährstoffkreisläufe durch den Einsatz von Wirtschaftsdüngern und auf | ||
+ | den Kohlenstoffkreislauf durch die Nutzung fossiler Energieträger und den damit | ||
+ | verbundenen Klimawandel). Bei beiden Herausforderungen können Hecken nützliche | ||
+ | Dienste erweisen. Viele Studien haben gezeigt: Hecken beeinflussen die | ||
+ | Standortbedingungen auf angrenzenden Ackerflächen überwiegend positiv (Abbildung 2). | ||
+ | Hecken und Feldgehölze bieten vielfältigen Nutzen, sie lieferten nicht nur in der | ||
+ | Vergangenheit wichtige Rohstoffe (Holz, Heckenschnitt). Sie bieten Windschutz, dies ist vor | ||
+ | allem dann wichtig, wenn der Boden noch nicht mit Kulturpflanzen bewachsen ist, um | ||
+ | Verluste von fruchtbarem Ackerboden zu vermeiden (Abbildung 3). | ||
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+ | Direkt neben der Hecke können die Erträge durch Wurzelkonkurrenz etwas vermindert sein. | ||
+ | Dieser Wurzelkonkurrenzeffekt kann durch das Anlegen der Hecke auf einem Wall verringert | ||
+ | werden. Die positiven Auswirkungen auf landwirtschaftliche Erträge sind abhängig von der | ||
+ | Entfernung von der Hecke. Ein positiver Einfluss auf Bodenfeuchte und Niederschlag ist | ||
+ | möglich bis zu einer Entfernung, die einem Vielfachen der Höhe der Hecke entsprechen | ||
+ | kann. | ||
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+ | ^ {{: | ||
+ | | Abb. 2: Positive Wirkung der Hecke auf Wachstumsbedingungen auf angrenzenden Flächen (adaptiert nach TEEB 2016) | Abb. 3: Ökosystemleistungen von Hecken: vielfältiger Nutzen von Hecken für den Menschen | ||
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+ | Als Ökosystemleistungen oder Ökosystemdienstleistungen werden direkte und indirekte | ||
+ | Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlergehen bezeichnet. Hiermit sind | ||
+ | Leistungen oder Güter gemeint, die direkt oder indirekt wirtschaftlichen, | ||
+ | gesundheitlichen oder kulturellen Nutzen für Menschen haben (TEEB, 2016). | ||
+ | Ökosystemleistungen werden vier Kategorien zugeordnet: Unterstützende Basisleistungen, | ||
+ | Versorgungsleistungen, | ||
+ | kulturelle Leistungen. Beispiele für Ökosystemleistungen von Hecken sind in Abbildung 3 | ||
+ | dargestellt. | ||
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+ | Quellen: Naturkapital Deutschland – TEEB DE, 2016. Ökosystemleistungen in ländlichen | ||
+ | Räumen – Grundlage für menschliches Wohlergehen und nachhaltige wirtschaftliche | ||
+ | Entwicklung. Schlussfolgerungen für Entscheidungsträger. Leibniz Universität Hannover, | ||
+ | Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig.) | ||